Am 17. Oktober 2012 trafen sich in der Vogt-Heß-Schule VertreterInnen der Schule und  des Vereins der Freunde und Förderer der Vogt-Heß-Schule mit Vertreterinnen der Stadtbibliothek und einigen SchülerInnen zum Abschluß des gemeinsamen „Leseprojekts für Haupt- und WerkrealschülerInnen“.  Alle Beteiligten zogen ein äußerst positives Resümée des Leseprojekts.

Das Projekt, das im Rahmen des Lokalen Aktionsplanes LAP durch das Bundesprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ gefördert wurde, hatte das Ziel, bei den Schülerinnen der Klassen 5 bis 7 der Vogt-Heß-Werkrealschule die Lust auf Lesen zu wecken. Den SchülerInnen sollte vermittelt werden, dass Lesen bereichernd ist und auch, dass sie die Bibliothek als Ort  für die gezielte Suche nach Informationen und auch zur Freizeitgestaltung nutzen können. Mit einem ganzen Paket an Angeboten und Veranstaltungen wurde das Projekt von allen Beteiligten engagiert geplant, organisiert und durchgeführt. Alle 6 Klassen wurden zu individuell auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Führungen in die Stadtbibliothek eingeladen und informierten sich über die Möglichkeiten und Medien, die dort vorhanden sind. Außerdem wurde für alle Jugendlichen eine attraktive Veranstaltung geplant, die Literatur lebendig werden ließ. Für die 7. Klassen wurde in Absprache mit ihren LehrerInnen eine Autorenlesung mit dem Jugendbuchautor Tobias Elsässer organisiert. Der Autor und Musiker kam mit seiner coolen Art sehr gut bei den SchülerInnen an und auch das Thema des Buches „Ab ins Paradies“ – der Umgang mit Tod und Sterben – traf den Nerv der Zuhörer und motivierte zum Weiterlesen. Für die 5. und 6. Klassen führte die Württembergische Landesbühne ihre Fassung des Kinderbuches „Wir alle für immer zusammen“ von Guus Kuijer auf. Das Stück erzählt von Polleke, die es wirklich nicht leicht hat:  Mimun hat mit ihr Schluss gemacht, weil seine Eltern, gläubige Muslime, nicht erlauben, dass er mit einer Niederländerin befreundet ist. Ihre allein erziehende Mutter, eine liebenswerte Chaotin, hat ein Verhältnis mit Pollekes Klassenlehrer begonnen und ihr Vater ist ihr auch keine Hilfe.... Gebannt verfolgten die Schülerinnen und Schüler die Theateraufführung.

Ein Teilziel des Leseprojektes war, dass sich mehr Werkrealschüler als im Vorjahr an „Heiß auf Lesen“, dem Sommerleseclub der Stadtbibliothek, beteiligen. Dank des intensiven Kontakts zwischen Schule und Bibliothek, Besuchen der Bibliothekarinnen in der Schule und Klassenbesuchen in der Stabi, konnte die Zahl der teilnehmenden Werkrealschülerinnen von 2 im vergangenen Jahr auf nun 24 gesteigert werden. 8 davon schafften es, drei oder mehr Bücher über die Sommerferienzeit zu lesen und Fragen zu den Büchern zu beantworten. Sie erhielten bei der Heiß auf Lesen-Abschlussparty im September eine Urkunde und nahmen an der Verlosung von vielen attraktiven Preisen teil. Diese tolle Leistung wird auch von den LehrerInnen honoriert, durch viel Lob und Anerkennung – und ein Plus in der mündlichen Note!

Wichtig ist allen Beteiligten die Nachhaltigkeit des Projektes. Viele Angebote der Stadtbibliothek stehen der Schule – und natürlich auch allen anderen Schulen- weiter zur Verfügung: Führungen, Medienkisten, Lesungen…. Die eigens für die Werkrealschüler angeschafften „leicht zu lesen“-Bücher können weiter ausgeliehen werden. Im Gespräch entstanden aber auch weitere Ideen, die nun umgesetzt werden können, angefangen vom Elternabernd in der Bibliothek bis zur Ausstellung von Buchpräsentationen aus dem Unterricht in der Bibliothek. Ganz wesentlich für das Gelingen der Leseförderung ist – da waren sich alle einig – der persönliche Kontakt, die persönliche Empfehlung und Vermittlung von Literatur.

Die Stadtbibliothek bedankt sich sehr herzlich für die engagierte Zusammenarbeit bei Veronika Gerlach und dem Verein der Freunde und Förderer der Vogt-Heß-Schule, bei der Schulleitung, den Lehrerinnen und Lehrern und den Schülerinnen und Schülern!